Mit der Befragung möchte die Verwaltung ein besseres Verständnis dafür erlangen, warum potenzielle Zielgruppen die Angebote der Kultur nach den Einschnitten durch die Corona-Pandemie nicht (mehr) nutzen und welche „Besuchshemmnisse“ abgebaut werden könnten, um die Wirksamkeit in die breite Bevölkerung hinein ausweiten zu können. Dafür wurden im Mixed-Mode-Design 1.042 Personen ab 16 Jahren aus Leipzig telefonisch und in Online-Interviews befragt.
Kultur gehört zur Identität der Stadt
Die Befragten sehen mehrheitlich im Kulturangebot einen wichtigen Aspekt für die Identität Leipzigs (86 Prozent), einen Anziehungspunkt für Touristinnen und Touristen (70 Prozent) und ein Charakteristikum, das Leipzig in der Welt bekannt macht (60 Prozent).
Allerdings wird auch eine teilweise ausgrenzende Wirkung wahrgenommen: Etwa jeder Dritte der Befragten stimmt der Aussage zu, dass die Kulturangebote nicht alle erreichen (32 Prozent) beziehungsweise moniert ein für sich selbst nicht erschwingliches Preis-Leistungsverhältnis (33 Prozent). Immerhin etwa jeder Vierte fühlt sich in traditionellen öffentlichen kulturellen Einrichtungen nach eigenem Bekunden fehl am Platz (27 Prozent).
Fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) sieht keine Veränderung der eigenen Nutzung der Kulturangebote im Vergleich zu der Zeit vor der Corona-Pandemie. 34 Prozent geben an, Kulturangebote nun (viel) seltener zu nutzen.
Angebote sollten erschwinglicher werden
Als mögliche Anreize, um dem entgegenzuwirken, nannten die Umfrageteilnehmer in erster Linie erschwinglichere Angebote (62 Prozent), um finanzielle Zugangsbarrieren zu beseitigen. Wichtig ist auch der bequeme Zugang zu den Angeboten (Convenience-Faktor). Insbesondere ein unkomplizierterer Ticketkauf (37 Prozent), möglichst über verschiedene analoge und digitale Kanäle und mehr Flexibilität im Falle einer nötigen Umbuchung oder Stornierung werden von den Befragten gewünscht.