Sie trägt seinen Namen: Die Bibliothek Südvorstadt wurde 1996 nach Walter Hofmann (1879 - 1952) benannt. Jetzt ist eine Ausstellung über den Gründer der ersten Fachschule für Volksbibliothekare in Deutschland und dem Direktor der Städtischen Bücherhallen zu Leipzig zu sehen.
Zur Eröffnung erlaubte sich Stefan Rauhut, Leiter der Stadtteilbibliotheken, einen Blick durch Walter Hofmanns Brille auf die aktuellen Leistungen einer Stadtteilbibliothek. So betrachtet ist die Bibliothek Südvorstadt heute ein "Hort der Vielleserei". Beispielsweise lagen die damals von Hofmann definierten Entleihgrenzen bei 50 Bänden im Jahr, heute werden Bibliotheksnutzer sogar prämiert, die es gut und gern auf 1.500 Entleihungen im Jahr bringen...
Den Exkurs komplettierten drei Studentinnen der HTWK, Fakultät Medien, die unter der Leitung ihrer Professorin Frau Dr. Kerstin Keller-Loibl zum 100jährigen Jubiläum der Fachschule diese Ausstellung erarbeiteten. Mit Aussagen Walter Hofmanns zur Ausbildung von Volksbibliothekaren und Nutzung der Bücherhallen machten sie neugierig auf weitere Informationen aus der Ausstellung.
Hofmann gründete zusammen mit seiner Frau Elise Hofmann-Bosse am 12.Oktobr 1914 die „Fachschule für Bibliothektechnik und -verwaltung“ in Leipzig. Sie war die erste Bibliotheksschule in Deutschland, die sich ausschließlich der Ausbildung von Volksbibliothekaren widmete. Seitdem werden in Leipzig in ununterbrochener Folge Bibliothekare ausgebildet. Auch die Leipziger Städtischen Bibliotheken haben ihre heutige Form zu einem großen Teil Hofmanns Initiativen zu verdanken. Als Direktor der Städtischen Bücherhallen konzipierte und entwickelte er das Netz der Leipziger Städtischen Büchereien.
Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten der Bibliothek Südvorstadt vom 15.10. bis 31.12. zu sehen.